Grenzsteine um Isny

Auf der Grenze rund um die Stadt

Seit über 150 Jahren gibt es den heutigen Grenzverlauf zwischen Bayern und Württemberg an der Ortsgrenze von Isny. 33km lang ist sie, markiert im Jahr 1868 nach Verträgen zwischen Königreich Württemberg und Bayern durch massiven Sandsteinstelen. Fast 50% davon haben die Zeit überdauert, die andere Hälfte verschwand in der Erde oder durch Menschenhand. Diese früher bedeutende Grenze wird heute unbemerkt passiert. Doch die Grenzsteine stehen immer noch auf Feld und Flur. Gabriele Koeppel-Schirmer und ihr Mann Peter haben die noch verbliebenen 101 Steine ausfindig gemacht, dokumentiert und fotografiert. In einer Exkursion haben Sie ihre Arbeit Mitgliedern des Schwäbischen Albvereins und der AG Heimatpflege vorgestellt und in einer Wanderung wurden einige der Grenzsteine begutachtet.

Die Gruppe traf sich bei idealem Wetter auf dem Parkplatz Felderhalde. Nach kurzer Einführung in das Thema und den Grenzverlauf ging es am Siloah vorbei Richtung Steinlishof. Doch dann ging es am Ortsschild links ab über die Wiesen. Durch mächtige Bäume wurde früher die Grenze markiert, einige davon stehen noch heute und so kann der Grenzverlauf erkannt werden. Unter den Bäumen wurde der erste Grenzstein sichtbar. Auf den Seiten mit einem W bzw. B zeigt er nach Württemberg bzw. Bayern. Und mit der eingeprägten Zahl 185 erkennt man die Reihenfolge der Steine. Auf der Oberseite erkennt man Linien, die den Grenzverlauf und Richtungsänderungen zeigen. Weiter bergauf geht es durch dichtes Unterholz zum nächsten Stein. Durch das Felderholz geht es zur Familienspielwiese. Mitten auf dem Campingplatz, am Waldrand und auch in Wassergräben gibt es weiter Steine zu entdecken. Am Gasthof Grenze deutet die Inschrift des Grenzsteines mit KW und KB auf das damalige Königreich Württemberg und Bayern hin. Dieser Grenzstein steht direkt vor dem Eingang zum Gasthof der früher direkt auf der Grenze stand. Vor Ort erfuhr man von Untergängern und Zeugen. Beides gehört zur Geschichte der Grenzsteine genauso wie Grenzgänger die den Standort der Grenzsteine kontrollierten. Das verrücken oder gar entfernen wurde als Verbrechen bestraft.

Diese Kleindenkmale rund um Isny gilt es zu erhalten. Durch Arbeiten im Wald und auf den Wiesen sind viele der Steine verschwunden. Oft sind diese umgestoßen oder liegen vergraben in der Erde. Diese Schätze gilt es zu heben, an den richtigen Platz zu stellen und gegen weitere Beschädigung durch Markierung zu schützen. Oswald Längst, Vorsitzender der AG Heimatpflege und Jürgen Tischer, Vorsitzender der Ortsgruppe Isny des Schwäbischen Albvereins dankten dem Ehepaar Koeppel-Schirmer für Ihre Recherchen und die Führung. Für die Grenzsteine sollte eine Arbeitsgruppe zum Erhalt, Pflege und ein Zugang der Öffentlichkeit eingerichtet werden.